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"Glück Auf" - Steigerlied

Unesco-Verzeichnis

Steigerlied Immaterielles Kulturerbe in Deutschland

Das Steigerlied gehört zu den traditionellen Bergparaden im Erzgebirge, im Harz, in Hessen, im Ruhrgebiet oder im Saarland. Nun ist der Hymne der Bergleute besondere Ehre zuteil geworden.

Dresden - Das Lied der deutschen Bergleute „Glück auf, Glück auf! Der Steiger kommt“ ist Immaterielles Kulturerbe in Deutschland. Die Kulturministerkonferenz hat am Mittwoch entschieden, es in das bundesweite Unesco-Verzeichnis aufzunehmen, wie Sachsens Ressortchefin Barbara Klepsch (CDU) in Dresden mitteilte. Es sei „die Hymne der deutschen Bergleute und integraler Bestandteil der in Sachsen besonders lebendigen Bergbautraditionen“.

Laut Klepsch engagieren sich Vereine und Privatpersonen, Gemeinden und Bildungsträger bundesweit „in herausragender Weise für den Erhalt dieser einzigartigen Kulturform“. Sie könnten „stolz auf diese Auszeichnung sein“, gratulierte sie. Bisher gehörte das Lied, das im Erzgebirge, im Harz, im Ruhrgebiet und dem Saarland zur festen Tradition gehört, nur zum entsprechenden Landesinventar von Nordrhein-Westfalen.

Der länderübergreifende Antrag „Singen des Steigerlieds“ war 2021 vom Verein Ruhrkohle Musik aus NRW eingereicht worden, um dessen Bedeutung für alle deutschen Bergbauregionen zu betonen. In seine Erarbeitung flossen nach Ministeriumsangaben die Stellungnahmen aller zehn deutschen Landesverbände der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine ein.

Die Ursprünge des Steigerlieds reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Der erste Beleg einer öffentlichen Aufführung findet sich in der Beschreibung einer Festveranstaltung 1678 zu Ehren des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. in Schneeberg. Das Lied kündet von der Hoffnung der Bergleute, nach der harten und gefährlichen Arbeit unter Tage wieder ans Licht und zu ihren Familien zurückzukehren. Es wird in der Regel stehend gesungen - auch bei Bergparaden im Erzgebirge, im Harz, im Ruhrgebiet oder im Saarland.

Nach Angaben von NRW-Kulturministerin Ina Brandes (CDU) wurden auch die klassische deutsche Reitlehre und der Zirkus auf Antrag des Landes Nordrhein-Westfalen ins Bundesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Der Zirkus ist nach Angaben des Ministeriums eine eigenständige Form der Darstellenden Künste, die eine Vielzahl von Kunstformen und Disziplinen verbinde: Theater, Musik, Athletik, Medien und Technik. Mit dem Antrag auf Aufnahme habe sich die Trägergruppe verpflichtet, die Geschichte des Zirkus hinsichtlich kolonialer Aspekte sowie die Tier-Mensch-Beziehung aufzuarbeiten.

Quelle: dpa 15.03.2023

Liedtext

Glück Auf

Quelle: Spielmanns-+ Fanfarenzug Neuhof

Glückauf, Glückauf; der Steiger kommt;

und er hat sein helles Licht bei der Nacht, und er hat
sein helles Licht bei der Nacht; schon angezünd’t, schon angezünd’t.
***
Schon angezünd’t, das wirft sein‘ Schein;

und damit so fahren wir bei der Nacht, und damit so
fahren wir bei der Nacht; ins Bergwerk ein, ins Bergwerk ein.
***
Ins Bergwerk ein, wo die Bergleut sein;

die da graben ja das Kali und das Salz bei der
Nacht, die da graben das Kali und das Salz bei der Nacht;

aus Felsgestein, aus Felsgestein.
***

Der eine gräbt das Silber, der andere gräbt das Gold,

doch dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht,

doch dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht,

dem sein sie hold, dem sein sie hold.

***

Ade, Ade Herzliebste mein!

Und da drunten im tiefen, finstren Schacht bei der Nacht,

und da drunten im tiefen, finstren Schacht bei der Nacht,

da denk´ich dein, da denk`ich dein

***
Und kehr ich heim, zur Liebsten mein;

dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht,
dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht,

Glückauf Glückauf, Glückauf Glückauf.
***
Wir Bergleut sein, kreuzbrave Leut!

denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht,
denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht;

und saufen Schnaps, und saufen Schnaps.

***

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