Fördervereine / Museum
Förderverein Dreislar e.V.
Die erste urkundliche Erwähnung des Dreislarer Bergbaus war
am 27. Oktober 1777. Johann Adam Florenz Pape, kurkölnischer Richter aus Meschede legte in Dreislar eine Mutung auf Eisenstein ein. Diese Bergbaurechte wurden später an das Kloster Grafschaft übertragen. Im Jahre 1847 erwirbt Rudolf Graf von Spee, Besitzer des Klostergutes Glindfeld und Ehrenamtmann von Medebach, die Bergbaurechte. Seine Suche nach Kupfer und Eisenerz in alten verfallenen und längst vergessenen Stollen verlief ohne Erfolg.
Der Graf zu Stolberg übt die Schürfrechte in Dreislar ab 1870 aus.
Er führt Prospektionsarbeiten zu Gewinnung von Metallerzen durch. Auch diese Unternehmung musste in Dreislar scheitern, denn für den gefundenen Schwerspat gab es zu dieser Zeit noch keine Verwendung.
Die im Bergbau engagierte Firma „ Deutsche Baryt- Industrie Dr. Rudolf Alberti „ aus Bad Lauterberg am Harz erwirbt im Jahr 1909 die Rechte auf den Abbau in Dreislar. Bary = Schwerspat wird verstärkt in der chemischen Industrie gebraucht und so tritt in Dreislar die konkurrierende Gewerkschaft Amalie in Erscheinung. Ihr Inhaber Cott konnte sich aber nur unbedeutende Schürfrechte sichern und kehrte alsbald dem Bergbauort Dreislar den Rücken. Bedingt durch den ersten Weltkrieg stellt Alberti die Förderung ein und beginnt erst 1920 wieder mit dem Abbau. Mit dem Bau einer Schmalspurbahn von Dreislar nach Liesen wurde begonnen und 1923 kommt das elektrische Licht, dank umsichtiger Verträge mit Alberti, nach Dreislar. Mit der Weltwirtschaftskrise kommt auch das Unternehmen Alberti in Schieflage. Tageszinsen von 2 % machen den Dreislarer Bergbau unrentabel und alle Arbeiten kommen zu erliegen.
Am 17. Dezember 1925 wurden die Bergbaurechte, sowie das Eigentum an der Grube Dreislar an die I.G. Farben AG, Frankfurt und an die Gewerkschaft Sachtleben, Meggen verkauft. Von 1925 bis 1956 ruhte der Betrieb, nachdem alle beweglichen Güter veräußert und die Stolleneingänge verschlossen waren. Die stark gestiegene Nachfrage nach Schwerspat führte 1957 zur Aufnahme des geregelten Bergbaubetriebes durch Sachtleben.
Die Firma Sachtleben brachte den industriellen Bergbau nach Dreislar. Die Bergleute wurden zu qualifizierten Facharbeitern und machten die Grube Dreislar zum modernsten
Förderverein Grube Malapertus e.V. Wetzlar
Die Gründungsmitglieder des Fördervereins verabschiedeten
eine Satzung, in der der Zweck des Vereins festgelegt wurde.
Darin heißt es, der Verein setze sich durch die Pflege zur
Erhaltung des ehemaligen Manganerz-Bergwerkes als Montan-Denkmal ein. Weitere Aufgaben seien das Vermitteln von Kenntnissen über Bergbautechnik und Kulturgeschichte des deutschen Eisenerzbergbaus durch das Errichten und Betreiben eines Bergbaumuseums auf der Grube Malapertus mit dem Ziel, die intakte Bergwerksanlage für die Nachwelt zu erhalten. Ferner wolle der Förderverein ein historisches Archiv einrichten.
Förderverein Besucherbergwerk
Grube Gustav
Seit 1986 besteht der Förderverein Besucherbergwerk Grube Gustav. Seine ersten Mitglieder waren schon seit 1980 maßgeblich an der Planung und dem Ausbau des Besucherbergwerkes beteiligt.
Noch heute kümmern sie sich in mehreren Arbeitseinsätzen pro Jahr um die Pflege und Unterhaltung ihrer "Grube". Sie pflegen die alten Bergmannstraditionen und erhalten Sie damit am Leben.
Auch die Einrichtung des Knappenpfades am Hohen Meißner, mit
Start am Schwalbenthal, geht auf die Initiative des Fördervereins zurück. Außerdem wurden viele der verschütteten Stollenmundlöcher am Hohen Meißner wieder ausgegraben und instandgesetzt.
2008 erhielt Harry Träger den Deutschen Preis für Denkmalschutz aufgrund seines beharrlichen Einsatzes für die Erhaltung der Bergbaudenkmäler am Hohen Meißner.
Schon im frühen Mittelalter wurde im Richelsdorfer Gebirge
Bergbau auf Kupfer, Nickel und Kobalt getrieben. Um die Erinnerung an den Kurhessischen Kupferbergbau aufrecht zuerhalten, der bis 1954 mit etlichen Unterbrechungen betrieben wurde, haben ehemalige Knappen die Burg Tannenberg und jetzt das alte Gericht, in Nentershausen hergerichtet und ein Heimat-
und Bergbaumuseum eingerichtet.
Daraus entstand 1983 der Förderverein, der nun dieses Museum betreut.
Die 15 Knappen, die dem Förderverein angehören, wollen im Museum den über 500 Jahre alten Kupferschieferbergbau im Kurhessischen darstellen. Für diese hervorragende Leistung erhielt der Förderverein 1994 den Preis der Paul-Dierichs-Stiftung.
Das Werra-Kalibergbau-Museum ist Deutschlands größtes Spezialmuseum zum Thema Kalibergbau. Mit vielen originalen Ausstellungsstücken, historischen Geräten und Werkzeugen, funktionsfähigen Maschinen, aber auch mit Modellen, Grafiken, Filmen, Computerpräsentationen und Fotos wird in mehreren Ausstellungsabteilungen die Welt des Kalibergbaus gezeigt.
Besucherstollen
Grube Marie
Neben der Braunkohle war Schwerspat der einzige Bodenschatz, der in der Rhön auch unter Tage abgebaut wurde. Heute zeugen nur noch wenige Relikte von diesem einst für das Obere Sinntal wichtigen Erwerbszweigs. Nahezu 100 Jahre dauerte der Abbau
bis dann letztendlich am 31. Oktober 1970 die Arbeiten eingestellt wurden. Zum einen geschah dies aus Rentabilitätsgründen und zum anderen gingen auch die Vorräte zur Neige.
Schließlich wurden kurz nach der Schließung alle Stollen und
Lüftungsschächte gesprengt, so dass man heutzutage nur noch
wenige Überbleibsel zu Gesicht bekommt. Die Kantine z. B. befindet sich nunmehr im Besitz des Rhönklub-Zweigvereins Wildflecken und wurde von diesem auch entsprechend hergerichtet.Damit der Bergbau in dieser Region nicht in Vergessenheit gerät, hat man nun einen kleinen Abschnitt im originalgetreuen Zustand der Öffentlichkeit als Schaustollen wieder zugänglich gemacht.
Hessisches Braunkohle Bergbaumuseum Borken
Im ältesten Fachwerkgebäude der Stadt Borken wird die
400-jährige Geschichte des hessischen Braunkohlebergbaus gezeigt.
Präsentiert wird die Entwicklung des Reviers, die Verwendung der Braunkohle als Faktor der Industrialisierung sowie die soziale Situation der Bergleute. Bergmännisches Gerät, Modelle und Fotografien illustrieren die geschichtliche Entwicklung.
Sonderausstellungen:
Drei- bis viermal jährlich präsentiert das Hessischen Braunkohle Bergbaumuseum Sonderausstellungen. Sie stellen besondere
Aspekte der zentralen musealen Themen heraus, skizzieren und
akzentuieren Entwicklungslinien, zeigen künstlerische Interpretationen zum Bergbau und zur Energie oder präsentieren Neuerwerbungen.
Förderverein zur Pflege der Bergbau und Bergwerkstration Wölfersheim 1991
Nachdem am 30. September 1991 die letzte Kohle des Hessischen Braunkohlenvorkommens gefördert und zur Verstromung ins Kraftwerk Wölfersheim gebracht wurde, gründeten 12 interessierte Mitarbeiter und Rentner der PreußenElektra AG, Kraftwerk und Bergbau Wölfersheim, am 19. September 1991 den Verein in Wölfersheim.
Zweck ist der Bau eines Museums in Wölfersheim, um die Erinnerung an den 187-jährigen Braunkohlenabbau und die 78-jährige Kraftwerksgeschichte wachzuhalten. Obwohl bereits Tagebauausrüstungsgeräte zur Gründungszeit zum Teil schon verschrottet waren, konnten etliche Exponate für das Museum geborgen und in Eigenleistung der Mitglieder überholt und gestrichen werden.
Die 110 kV-lnnenschaltanlage des Umspannwerkes wurde vom Landesdenkmalpfleger als erhaltenswertes lndustriedenkmal der 20er Jahre eingestuft und eignet sich durch seine Größe gut als Museumsgebäude. Ausstellungen in der Wetterauhalle mit Bildern und kleineren Exponaten fanden großes Interesse.
Förderverein Besucherbergwerk Eisenerzgrube
"Grube Fortuna" Wetzlar
Kurz nach der Stillegung der Grube ,,Fortuna" bei Oberbiel am 4. März 1983 gründeten interessierte Bürger den Förderverein, um dieses letzte Zeugnis der Bergbaugeschichte des Lahn-Dill Gebietes für die Nachwelt zu erhalten.
Nach umfangreichen Herrichtungsarbeiten konnte am 17. Mai 1987 das Besucherbergwerk seine Pforten öffnen. Da der Förderverein personell und materiell nicht in der Lage war, ein Besucherbergwerk unter Tage mit Seilfahrtschacht in eigener Regie zu betreiben, wurde der Lahn-Dill-Kreis Träger der Anlage. Trotzdem ist der Förderverein in vielfältiger Weise in den Betrieb des Besucherbergwerks eingebunden. Die Führer für den Untertagebereich werden von ihm gestellt und außerdem wurde ein bergbaukundlicher Lehrpfad angelegt. Ebenso werden bergbauliche Veranstaltungen durchgeführt oder man beteiligt sich an bergmännischen Veranstaltungen.
1987 konnte das ehemalige fürstliche Zechenhaus erworben und zu einem Vereinsheim ausgebaut werden. Einen Meilenstein in der Vereinsgeschichte bedeutet die Schaffung eines Feld- und Grubenbahnmuseums. Mit sehr viel Mühe und unter Mobilisierung aller Kräfte konnten eine Halle gebaut, Schienen verlegt, Lokomotiven und Wagen beschafft und restauriert werden, so dass am 26. September 1993 der Personenfahrbetrieb aufgenommen werden konnte.